Im Kontext der Corona-Pandemie entwickeln sich die Ansprüche an den öffentlichen Raum in unterschiedlichem Maße. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen plädieren dafür, spielenden Kindern sowie Fuß- und Radverkehr mehr Platz auf den Straßen einzuräumen. Dazu erklärt Landessprecherin Ann-Sophie Bohm-Eisenbrandt:
„Derzeit sind die Spielplätze geschlossen, Kitas und Schulen werden erst nach und nach wieder geöffnet. Kinder brauchen Platz, um zu spielen, sich zu entfalten und auszutoben – und das möglichst an der frischen Luft. Viele Familien haben jedoch keinen eigenen Garten und vielleicht nicht einmal einen Park oder eine Grünfläche in der Nähe. Gleichzeitig geht der Autoverkehr während der Pandemie zurück. Wir rufen daher die Thüringer Kommunen auf, Vorbildern wie Berlin zu folgen und in Wohngebieten temporäre Spielstraßen einzurichten. Damit können Straßen vorübergehend für den Autoverkehr gesperrt werden. Die derzeit wenig genutzten Straßen können so für Familien und deren Kinder geöffnet werden und ermöglichen sicheres Spielen. Auch das Abstand halten auf den Gehwegen, das vielerorts durch enge Wege kaum machbar ist, wird so durch ein Ausweichen auf die Straße erst möglich“, so Bohm-Eisenbrandt.
„Auch die Einrichtung von temporären Fahrradstraßen oder -streifen stellt eine große Chance dar“, so die grüne Landessprecherin weiter. „Fahrradfahren ist eine saubere, gesunde Art der Fortbewegung. Viele Menschen fahren mit dem Fahrrad zur Arbeit oder erledigen tägliche Wege damit. Auch als Ausgleich und zur sportlichen Betätigung ist Fahrradfahren wichtig, gerade jetzt, wo sich viele Menschen vermehrt zu Hause aufhalten. Leider ist Fahrradfahren in Thüringen noch immer zu unsicher. Auf den Straßen wird Fahrrädern nicht genügend Platz eingeräumt. Viel zu oft müssen sich Fahrradfahrer*innen und Fußgänger*innen auf gemeinsamen Wegen den Platz teilen. Dadurch entstehen immer wieder Konflikte, Sicherheitsabstände können nicht eingehalten werden. Die Kommunen sollten daher jetzt temporäre Fahrradstraßen oder -streifen einrichten. Damit machen sie Fahrradfahren nicht nur sicherer, sondern ermutigen Menschen auch dazu, vermehrt auf das Fahrrad als gesundes Fortbewegungsmittel zu setzen.“
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