Stopp der Werrabahn-Reaktivierung ist großer Fehler

Den Stopp des Lückenschluss beim Schienennetz in Südthüringen kommentiert Ann-Sophie Bohm, Landessprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen:

„Seit Jahren fordern die IHK, Bürgerinitiativen, der Fahrgastverband PRO BAHN und auch wir die Reaktivierung der Werrabahn zwischen Thüringen und Bayern. Dieser Lückenschluss wäre eine wichtige Perspektive für Südthüringen, sie wäre ein zentraler Beitrag zur Stärkung des ländlichen Raums, für klimafreundliche Mobilität und die wirtschaftliche Zukunft Südthüringens. Es ist fatal, dass die Landesregierung die Reaktivierung nun so beiläufig aufgegeben hat, ohne Alternativen oder andere Ideen. Statt Südthüringen anzubinden, lässt die Landesregierung die Menschen vor Ort im Stich. Das ist ein herber Rückschlag für die Region.“

„Wir fordern die Landesregierung auf, gemeinsam mit dem Bund und Bayern endlich konkrete Schritte zur Reaktivierung der Werrabahn einleitet. Südthüringen und Oberfranken brauchen eine durchgehende Bahnverbindung, um wirtschaftlich, touristisch und ökologisch zukunftsfähig zu bleiben. Wer den ländlichen Raum wirklich stärken will, darf solche Projekte nicht einfach beerdigen“, so Bohm abschließend.

Hintergrund:

Seit 1989 fehlt das entscheidende Stück Schiene zwischen Südthüringen und Oberfranken – eine Verbindung mit enormem Potenzial für die gesamte Region. 2021 keimte Hoffnung auf: Der Bund stellte Milliarden für Nahverkehrsprojekte bereit – eine einmalige Chance für den Lückenschluss der Werrabahn. Doch statt einer vorausschauenden Planung blockierte der Landkreis Hildburghausen mit einem illegalen Kreisstraßenbau auf der Bahntrasse. Vor wenigen Tagen erklärte Verkehrsminister Schütz (BSW) erklärt das Projekt für beendet: „Das Vorhaben Werrabahn ist in seiner Bedeutung für die Entwicklung der demografisch und wirtschaftlich stabilen Region zwar vergleichsweise perspektivisch als gut einzuschätzen, angesichts gegenwärtig wichtigerer Prioritäten bei der Sanierung bestehender Infrastrukturen jedoch nicht realistisch.“