Brombeere-Regierung kündigt Schulfrieden auf – GRÜNE: CDU setzt auf Ideologie statt Problemlösung

Das CDU-geführte Bildungsministerium hat einen Entwurf für eine neue Schulordnung vorgelegt, die insbesondere Gemeinschaftsschulen angreift und in ihrer pädagogischen Handlungsfreiheit einschränkt. Dazu positioniert sich Ann-Sophie Bohm, Landessprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen:

„Es ist keine 100 Tage her, dass die Brombeer-Regierung einen Schulfrieden angekündigt hat – jetzt ruft die Landesregierung offenbar klammheimlich den Krieg gegen die Thüringer Gemeinschaftsschulen aus. Damit wird jedoch keine neue Lehrkraft eingestellt oder Unterricht abgesichert. 

Die neue Thüringer Schulordnung hat offensichtlich das Ziel, die Arbeit der Gemeinschaftsschulen deutlich zu erschweren und in die Bildungspolitik der 1970er zurückzukehren. Die neuen Regelungen zu Sitzenbleiben, zu verpflichtender Notengebung und zur Einführung von Kopfnoten in der Grundschule sind rückwärtsgewandte Bildungspolitik und lösen keine der Probleme im Bildungswesen. Im Gegenteil, die Schulen werden deutlich in ihren Beschlussmöglichkeiten eingeschränkt und erfolgreiche pädagogische Konzepte über Bord geworfen. Nebenbei verstößt die Brombeer-Regierung nach nicht einmal 100 Tagen gegen den eigenen Koalitionsvertrag, indem sie den Schulen Eigenverantwortung nimmt statt gibt. 

Anstelle von ideologiegetriebenen Schnellschüssen, sollte der Bildungsminister besser auf die Bildungswissenschaft hören: längeres gemeinsames Lernen stärkt die Chancengerechtigkeit und Leistungen aller Kinder deutlich. Die Thüringer Gemeinschaftsschulen sind ein Erfolgsmodell und werden gut angenommen. Es ist daher vollkommen unverständlich, warum die CDU zum Kampf gegen die Gemeinschaftsschulen bläst. Chancengerechtigkeit zu priorisieren ist der Landesregierung offenbar vollkommen egal. 

Wir fordern daher von der Landesregierung, den Entwurf der Schulordnung zurückzuziehen und den postulierten Schulfrieden ernstzunehmen. Hände weg von den Thüringer Gemeinschaftsschulen! Wir brauchen mehr, und nicht weniger Gemeinschaftsschulen im Land.“