Drohende Schließung der Geburtsstation in Sonneberg muss verhindert werden | GRÜNE: Schwangere in Südthüringen nicht allein lassen 6. Juli 20236. Juli 2023 Die vorübergehende Schließung der Geburtsstation in Sonneberg kommentiert Ann-Sophie Bohm, Landessprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen wie folgt:„Die vorübergehende Schließung der Geburtsstation in Sonneberg ist bitter für die Geburtshilfe in Südthüringen. Schon lange hatten Verantwortliche vor Ort vor einem Fachkräftemangel gewarnt. Die Unternehmensführung von Regiomed muss sich fragen lassen, ob alles in der Macht stehende getan wurde, um geeignetes Personal anzuwerben und den Standort attraktiv zu machen. Ich hoffe sehr, dass nun wirklich alle Hebel in Bewegung gesetzt werden und es gelingt, noch genügend Hebammen und medizinisches Personal zu finden. Um die Arbeit für Hebammen im Kreißsaal attraktiver zu machen, braucht es dringend bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Entlohnung von Klinikgeburten. Hier ist auch der Bund in der Pflicht. Klar ist aber auch: der Landkreis Sonneberg hat ein Problem mit der Attraktivität für Zuzug und Zuwanderung von Fachkräften, wenn rassistische und fremdenfeindliche Einstellung immer stärker zum Ausdruck kommen.“Und weiter: „Nach der Schließung der Station in Hildburghausen droht nun mit Sonneberg ein weiterer Standort in Südthüringen wegzufallen. Wichtig ist, im Fall der Fälle die Schwangeren nicht einfach im Stich zu lassen und auf die anderen, weiter entfernten Klinikstandorte zu verweisen. Auch vor Ort, in Hildburghausen wie auch gegebenenfalls in Sonneberg, braucht es wenigstens geburtshilfliche Anlaufstellen und Hebammenzentren, die Schwangeren im ersten Schritt weiterhelfen können, bevor gegebenenfalls eine Verlegung für die Geburt erforderlich ist. Solche Zentren können zwar Geburtsstationen nicht ersetzen, aber wenigstens Schwangeren eine wichtige Anlaufstelle bieten. Ich sehe auch Regiomed als medizinischen Versorger hier in der Pflicht, solche Strukturen zu schaffen. Perspekivisch muss aber das Ziel sein, eine flächendeckende Versorgung mit Geburtshilfeleistungen im Land zu gewährleisten.“