Leistungen von Frauen angemessen anerkennen

Zum Internationalen Weltfrauentag am 8. März erklärt Ann-Sophie Bohm, Landessprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen:

„Frauen sind die unsichtbaren Stützen unserer Gesellschaft. Sie verrichten durchschnittlich 50 Prozent mehr unbezahlte Fürsorgearbeit als Männer. Dazu zählt zum Beispiel die Erziehung von Kindern, das Pflegen von kranken oder alten Angehörigen oder Menschen mit Behinderung, aber auch die Verrichtung von Hausarbeit. Diese Tätigkeit wird nicht entlohnt und oftmals nicht als Arbeit anerkannt, obwohl sie die Grundlage für eine funktionierende Gesellschaft ist. Dafür verrichten Frauen wesentlich häufiger Lohnarbeit in Teilzeit und müssen erhebliche Einbußen in Lohn- und Altersrente hinnehmen. Auch 80 Prozent der beruflichen Pflege- und Fürsorgearbeit wird von Frauen verrichtet. Dabei sind es diese vermeintlichen „Frauenberufe“, wie Alten- und Krankenpflege, Reinigung und Arbeit in Kindergärten, die elementar sind für unsere Gesellschaft, aber besonders schlecht bezahlt werden.

Damit muss endlich Schluss sein. Frauen dürfen nicht länger für das Funktionieren der Gesellschaft ausgebeutet werden! Das muss sich auch in den aktuellen Tarifverhandlungen des öffentlichen Dienst abbilden. Wir setzen uns für eine deutliche höhere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen für Pflege- und Fürsorgeberufe ein, eine stärkere Anerkennung von unbezahlter Fürsorgearbeit bei der Rente sowie flexiblere Arbeitszeitmodelle, die eine gleichmäßigere Aufteilung der familiären Sorgearbeit befördern. Auch Erhalt und Ausbau der Kinderbetreuung sind wichtige Faktoren, um Frauen gezielt zu entlasten.“

„Frauen brauchen zum Frauentag keine Blumen und Glückwünsche, sondern endlich bessere Rahmenbedingungen und echte Gleichstellung. Dieses politische Engagement erwarte ich von allen, die Frauen heute zum Frauentag gratulieren. Denn echtes Engagement für Frauen und Gleichstellung endet nicht mit dem Frauentag, sondern muss jeden Tag gelebt werden. Alles andere bleiben leere Worthülsen zur Besänftigung“, so Bohm abschließend.