Schulen und Kitas schließen

Angesichts der Diskussion um Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus erklären Ann-Sophie Bohm-Eisenbrandt und Bernhard Stengele, Landessprecher*innen von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Thüringen:

„Wer die Eindämmung des Corona-Virus ernst nimmt, muss auch Schulen und Kindergärten schließen“, so Bohm-Eisenbrandt. „Das sind wir allen Risikogruppen schuldig, für die eine gute medizinische Versorgung und eine verlangsamte Ausbreitung des Virus überlebenswichtig sind. Wir appellieren daher an das Land, die Kommunen und Schulleitungen von Verantwortung zu entlasten! Es ist widersprüchlich große Veranstaltungen abzusagen, den Schulbetrieb aber aufrecht zu erhalten.“

„Durch die Schließung von Schulen und Kitas werden nicht nur Lehrer*innen, Erzieher*innen und Hortner*innen geschützt, sondern auch schulischer Pendelverkehr minimiert und soziale Kontakte reduziert. Wissenschaftliche Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Schulschließungen in Verbindung mit der Untersagung öffentlicher Veranstaltungen besonders wirksam sind, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen – wenn sie möglichst früh und flächendeckend umgesetzt werden. Viele europäische Länder – darunter unsere Nachbarn Frankreich, Dänemark, Polen, Österreich, Tschechien – sind diesen Schritt bereits gegangen, auch erste Bundesländer haben Schulschließungen angeordnet. Auch in Thüringen ist dieser Schritt fällig“, fordert Stengele.

Immense Herausforderungen für alle

„Schul- und Kindergartenschließungen sind gleichzeitig eine immense Herausforderung für Eltern und Betriebe. Eine Betreuung zu Hause zu organisieren stellt viele Eltern vor große Schwierigkeiten, auch weil Großeltern als besonders gefährdete Gruppe für die Betreuung wegfallen sollten. Daher sollten sofort Notbetreuungen für Alleinerziehende und besonders für Arbeitnehmer*innen in systemrelevanten Branchen organisiert werden. Das betrifft u.a. medizinisches Personal, Polizei und Justiz, Teile des Einzelhandels, der Logistik und der öffentlichen Verwaltung sowie infrastrukturerhaltende Tätigkeiten wie Energie- und Wasserversorgung sowie Müllentsorgung“, weiß Ann-Sophie Bohm-Eisenbrandt um die Hürden und Herausforderungen für alle Beteiligten.

„Auch für Eltern, die wegen der geschlossenen Kindergärten und Schulen zu Hause bleiben müssen, muss eine Lösung zur finanziellen Unterstützung gefunden werden. Nicht alle Arbeiten lassen sich im Home Office und in Kombination mit Kinderbetreuung erledigen. Besonders Selbstständige stehen dabei vor großen finanziellen Schwierigkeiten. Wir rufen daher die Bundesregierung auf, Ausgleichszahlungen für betroffene Eltern bereitzustellen“, sieht Stengele den Bund in der Pflicht.

Vorsicht ja. Abschottung nein. Solidarität unbedingt.

„Wichtig ist ebenso, dass wir uns nachbarschaftlich gegenseitig unterstützen. Vorsicht – ja, Abschottung – nein! Helfen Sie sich gegenseitig beim Einkaufen, bei der Kinderbetreuung der der Haustierbetreuung. Solidarität, wechselseitige Vorsicht und Rücksichtnahme sind nun das Gebot der Stunde“, betonen beide grüne Landessprecher*innen.