Vermögensunterschied zwischen Ost und West wird nicht durch eine Streichung der Erbschaftssteuer aufgelöst

Zur Forderung des Verbands der Familienunternehmen die Erbschaftssteuer für Betriebe in Ostdeutschland zu streichen erklärt Luis Schäfer, Landessprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen:

„Von einem Verband, der vor allem die bereits vermögenden Familienunternehmen auch im Osten vertritt, ist die Forderung nach Streichung der Erbschaftssteuer und damit verbundenen weiter anwachsenden Vermögen bei den wenigen eigenen Mitgliedern erwartbar. Letztlich wäre dies ein Turbo allein für die bereits Vermögenden, um noch reicher zu werden. Und dem Freistaat würden Millionen an Einnahmen wegbrechen, die beim Erhalt unserer Infrastruktur, für die Bildung unserer Kinder und dem Klimaschutz fehlen würden.  

Dass sie dafür aber versuchen die örtlichen Handwerksbetriebe und kleinen Mittelständischen Unternehmen einzuspannen, ist mehr als unredlich. Die Mehrheit muss sich auch 35 Jahre nach der Wiedervereinigung keine großen Gedanken um eine mögliche Erbschaftssteuer machen. Ihre Betriebe sind schlicht zu klein. Denn zwischen den Vermögen in Ost und West liegen weiterhin Welten. Der Versuch diese Realität und die damit verbundene Gefühlslage in Ostdeutschland für eigene Zwecke zu instrumentalisieren ist einfach nur unerhört

Es muss gelten, dass Vermögende ihren gerechten Beitrag zu unserem Gemeinwesen leisten und keinen Freifahrtschein zur Anhäufung von Reichtum ausgestellt bekommen!“