Tanz auf dem Vulkan?

Das war der grüne Politische Aschermittwoch …

Am 26. Februar versammelten sich ca. 100 Gäste zum alljährlichen politischen Aschermittwoch von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Kunstpavillon in Eisenach, in freudiger Erwartung auf das Programm des Abends. Und sie wurden nicht enttäuscht, denn auch dieses Jahr gab es wieder schwungvolle, satirische Reden.

Landtagsabgeordnete Madeleine Henfling verglich Thomas Kemmerich mit einem unerwünschten Gast bei einer Party, der uneingeladen komme, sich noch vor Mitternacht abschieße, daraufhin die halbe Bude vollkotze und dann abhaue und allen anderen die Arbeit überlasse. Landessprecherin Ann-Sophie Bohm-Eisenbrandt schlug vor, Ramelow solle sich von den Linken abspalten und eine Bodo-Partei gründen, schließlich schiene er der wichtigste Grund zu sein, warum die Menschen in Thüringen Linke wählen. Und Fraktionsvorsitzender Dirk Adams ist sich sicher: „Wenn ein Politiker wie ein Cowboy-Comicheld mit seinen Cowboystiefeln in eine Staatskanzlei einreitet, ohne Plan, ohne Mannschaft, ohne Skrupel, dann ist es bloß gut, dass er schneller zurücktritt als Lucky Lukes Schatten schießen kann.“

Doch nicht nur die aktuelle politische Situation in Thüringen und andere Parteien wurden aufs Korn genommen. Nein, auch die grüne Partei und deren Mitglieder wurden durch den Brei gezogen. So bescheinigt beispielsweise Madeleine Henfling als spirituelles Medium, dass es einen Fluch gebe, der über Thüringen schwebe und für die Wahlkampfpannen der Grünen verantwortlich sei.

Bei allem Humor blieben auch die ernsten politischen Botschaften nicht aus. Angefangen wurde die Veranstaltung so auch mit einer Schweigeminute in Gedenken an die Opfer des rechtsextremen Anschlags in Hanau. Madeleine Henfling plädierte in ihrer Rede dafür, sich stärker gegen rechtsextremes Gedankengut zu positionieren und rassistischen Äußerungen gegenüber öfter „Nein“ zu sagen. Ann-Sophie Bohm-Eisenbrandt sprach sich für eine weitere Stärkung der Frauenrechte aus. Dirk Adams rief die Landespartei dazu auf, mit sich selbst hart ins Gericht zu gehen und das Ergebnis der Landtagswahl kritisch und ehrlich zu analysieren.

Eingebettet waren die Reden in ein Szenario der 20er Jahre,  in denen wir uns seit Jahresbeginn ja nun auch wieder befinden. So erfolgte auch die musikalische Untermalung der Veranstaltung ganz im Stil der 20er Jahre. Titel des Abends war „Der Tanz auf dem Vulkan“, nach einem nicht konformen Spielfilm aus dem Jahr 1938,  in dem Hauptdarsteller Gustaf Gründgens immer wieder Seitenhiebe auf das Naziregime unterbrachte. Hoffen wir und kämpfen wir dafür, dass die 30er Jahre des 21. Jahrhunderts nicht vergleichbar werden mit jenen aus dem 20. Jahrhundert.

Der Abend klang bei  einem kleinen aber feinen Buffet und vielen angeregten Gesprächen aus.

… und einen herzlichen Dank an die Organisator*innen des Abends aus dem Regionalverband Wartburgkreis/Eisenach.


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