Tiertransporte unter Kontrolle bekommen 14. Juni 20207. Mai 2021 Häufig wird kritisiert, dass Waren auf ihrem Weg von Hersteller*in zu Verbraucher*in häufig Tausende Kilometer hinter sich bringen. Was dabei kaum Beachtung findet, dass auch Lebensmittel auf ihrem Transportwege die halbe Welt sehen. Und oftmals sind diese Lebensmittel tatsächlich lebendig: Millionen von Tieren werden täglich über unsere Straßen transportiert. Lebendtransporte sind vor allem aus Tierschutzsicht höchst kritikwürdig. Insbesondere seit es die Regel ist, dass es mehr als den einen Transportweg zum Schlachthaus gibt. Mittlerweile ist es gang und gäbe, die verschiedenen „Produktionsschritte“ von Aufzucht über Mast bis zur Schlachtung an unterschiedlichen Standorten zu durchlaufen. Dafür werden die Tiere mehrfach durch Europa und die Welt geschickt, oft Tausende Kilometer pro Strecke – lebendig, eng an eng in Lastern oder Schiffscontainern zusammengepfercht, meist ohne Wasser, Futter und Belüftung. Nicht selten werden auf diesen Transporten tierschutzrechtliche Mindestanforderungen – die sowieso schon gering sind – nicht eingehalten. Aktionstag am 14. Juni Weltweit wird am 14. Juni auf das Thema Tiertransporte aufmerksam gemacht. Der Aktionstag geht zurück auf das Jahr 2015, als 13 000 Schafe an Bord eines Frachtschiffs vom Rumänien nach Somalia qualvoll an Austrocknung, Hunger und Erschöpfung verendeten. Weitere Infos dazu gibt es u.a. bei der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt. Unser Standpunkt Wir setzen uns dafür ein, dass häufige lange Tiertransporte unnötig werden. Dafür wollen wir lokale Produktions- und Vermarktungsketten fördern. Kurz zusammengefasst heißt das: Wenn schon Fleisch, dann aus lokaler Aufzucht, Mast und Schlachtung. Das bedeutet, in kleinere Strukturen zu gehen – beim Schlachten beispielsweise auf eine Vielzahl kleinerer Einrichtungen zu setzen und zugleich die Möglichkeit alternativer Schlachtweisen (Weideschuss, regionale Schlachtstätten, mobile Schlachteinrichtungen) zu schaffen. Aber auch an anderen Stellen sehen wir Handlungsbedarf. Wir setzen uns für eine Begrenzung von Lebendtiertransporten von maximal 150 Kilometern oder 4 Stunden am Stück ein. Außerdem wollen wir die Kommunen animieren, ihre Schutzaufgaben in diesem Bereich stärker wahrzunehmen. Zuständig für die Kontrolle durchfahrender oder ankommender Tiertransporte sind die lokalen Veterinärämter, die eine – vor allem personell – bessere Ausstattung benötigen. Mit mehr Personal an dieser Stelle sind dann auch mehr Kontrollen möglich – und leider hat die Geschichte gezeigt, dass diese zwingend nötig sind, damit Mindestauflagen eingehalten werden.