Siegesmund zur Debatte um Landgrabbing 29. August 20197. Mai 2021 Zur Debatte um Landgrabbing in Thüringen erklärt Anja Siegesmund, Spitzenkandidatin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen: „Wir werden nicht zulassen, dass Agrarflächen zu Spekulationsobjekten auch in Thüringen werden. Bei uns sind innerhalb von fünf Jahren die Preise für Agrarland im Schnitt um über 50 Prozent gestiegen. Diese Spirale dreht sich in die falsche Richtung. Wenn durch agrarferne Übernahmen Tierhaltung abgeschafft wird, sind die Stoffkreisläufe nicht mehr geschlossen, gibt es eine einseitige Fruchtfolge und überwiegend nur noch Anbau von Weizen und Raps. Vollarbeitskräfte werden abgebaut, weil dafür Saisonarbeitskräfte reichen. Das führt zu miserabler Beschäftigungsstruktur im ländlichen Raum. Um das zu verhindern, müssen wir jede rechtliche Lücke schließen. Wir als Land können eine Anzeige- und Genehmigungspflicht für Anteilsverkäufe einführen. Damit gäbe es mehr Transparenz auf dem Markt – und das Land Thüringen hätte die Möglichkeit, lenkend einzugreifen, wenn das Allgemeinwohl gefährdet ist. Und wir brauchen ein Vorkaufsrecht für Landwirtinnen und Landwirte, das sowohl für landwirtschaftliche Flächen als auch für Unternehmensanteile gilt. Viele Betriebe stehen ja auch vor einem Generationswechsel. Deshalb wollen wir, dass junge Bäuerinnen und Bauern besser als bisher zum Zuge kommen können. Die Grüne Fraktion bereitet dazu eine Gesetzesinitiative vor.“