Absicherung der Geburtshilfe erfordert Handeln: Geburtshilfegipfel und Mittelfriststrategie überfällig

Anlässlich des Welthebammentags am 5. Mai erklärt Ann-Sophie Bohm, Landessprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen:

„Hebammen gehören als wichtiger Teil der Geburtshilfe zur medizinischen Grundversorgung. Und doch wird die Verfügbarkeit von Hebammen immer schlechter, gerade in Kleinstädten und ländlicheren Räumen. Denn die Arbeitsbedingungen sind für viele Hebammen nach wie vor schlecht – durch dünne Personaldecken und hohe Belastung in den Kreißsälen oder durch schlechte Vergütung in der Freiberuflichkeit. Das Angehen dieser Probleme wurden in den letzten Jahren verschleppt, das lässt sich nicht nur durch die Corona-Pandemie erklären. Es ist dringender Handlungsbedarf geboten! Die Ampelkoalition im Bund hat mit dem Koalitionsvertrag einige Verbesserungen angekündigt, beispielsweise die Eins-zu-Eins-Betreuung im Kreißsaal. Doch dürfen wir uns im Land nicht nur darauf verlassen. Denn wir sind selbst dafür verantwortlich, für eine flächendeckende Versorgung mit Hebammenleistungen in Thüringen zu sorgen.“

„Es braucht endlich ein Signal, dass das zuständige Gesundheitsministerium das Problem erkannt hat und entschlossen angeht. Beispielsweise braucht es nach wie vor endlich einen Geburtshilfegipfel sowie die Reaktivierung des Runden Tisches Geburtshilfe, um die Probleme auf den Tisch zu packen und entschlossen anzugehen. Außerdem ist es überfällig, dass das Ministerium eine umfassende Mittelfriststrategie erarbeitet, um die Hebammenversorgung in Thüringen zu sichern. Auch die Gelder, die im Haushalt zur Unterstützung der Hebammen eingeplant sind, müssen zeitnah ausgegeben werden – dafür muss das Ministerium sorgen“, so die Landessprecherin abschließend.