Schule absichern, Notbremse jetzt

Thüringen steht in der Pandemie an trauriger erster Stelle beim Infektionsgeschehen. Angesichts der mit Macht anrollenden dritten Welle fordert Landessprecherin Ann-Sophie Bohm: „Kinder und Eltern sind die großen Leidtragenden des Pandemiemanagements. Seit Monaten fordern wir, das Hauptaugenmerk auf offene Schulen und Kitas und damit auf die Entwicklung und Gesundheit unserer Kinder zu legen. Doch die Verantwortlichen in Land und Bund haben dieses Ziel deutlich verfehlt. Besonders im Bereich der Schulen ist zu wenig passiert. Die erschreckend hohen Ansteckungsraten bei Kindern und Jugendlichen zeigen, dass der Masterplan „Fenster auf“ nichts taugt und ein Schulbesuch momentan nicht gefahrlos möglich ist. Gut ein Jahr nach dem Ausbruch der Pandemie braucht es endlich funktionierende Hygienekonzepte für Schulen – beispielsweise durch mehr Luftfilteranlagen. Und wann gibt es endlich funktionierenden Distanzunterricht, Herr Minister Holter?“ 

Ihr Kollege Bernhard Stengele ergänzt: „Jetzt muss entschlossen reagiert werden, um nach den Osterferien endlich wieder einen planbaren und vor allem sicheren Besuch von Schule und Kindergarten zu ermöglichen. Das sind wir nicht zuletzt auch den Lehrer*innen schuldig, die verzweifelt Wege suchen, unsere Kinder zu unterrichten. Deshalb gilt es jetzt, die Notbremse zu ziehen und die Zeit der Osterferien zu nutzen, um endlich eine ausreichende Kapazität an Schnelltests inklusive Teststrategie zu beschaffen und die Geschwindigkeit beim Impfen zu erhöhen. Wir fordern die Landesregierung auf, sich endlich zu einigen und die entsprechenden Maßnahmen umgehend auf den Weg zu bringen! Nur so kann die Kurve zum Abflachen gebracht werden und ein geregelter Schulbetrieb gesichert werden.“ 

Bohm weiter: „Hohes Infektionsgeschehen, fehlende Testkapazitäten und langsames Impftempo – wer jetzt noch mehr Öffnungen will spielt mit unser aller Gesundheit. Die Landesregierung muss sich endlich auf einen Stufenplan einigen. Absolute Priorität müssen sichere Kindergärten und Schulen sein.“ 

„Wir wissen, wie schwer diese Entscheidung fällt. Wir sind aber davon überzeugt, dass sie dringend notwendig ist und kommen muss – besser die Notbremse jetzt, als eine ewig verschleppte Halböffnung. Wir erwarten konsequentes, kompetentes und konsistentes Handeln der Regierungen“, schließt Stengele.