Thema: Corona-Impfung

Nach Zulassung auf europäischer Ebene: Grüner Aufruf für Corona-Impfung

Am 21. Dezember 2021 hat die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA empfohlen, den Corona-Impfstoff der Unternehmen Biontech und Pfizer in der EU bedingt zuzulassen. Um das Vertrauen in diesen Erfolg versprechenden Weg aus Pandemie und Lockdown zu stärken, beteiligt sich der Thüringer Landesverband von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN an einem Grünen Impfaufruf.

„Wir sind sehr glücklich, dass die EMA nach intensiver Prüfung den ersten Impfstoff gegen das Coronavirus empfehlen konnte. Wir Bündnisgrünen sind uns einig, dass unser Politikverständnis auf der Basis von wissenschaftlichen Erkenntnissen gründet. Deshalb rufen wir alle Mitbürger*innen, die in Frage kommen und dazu in der Lage sind, dazu auf, sich zum eigenen Wohl, aber auch dem Wohle aller, impfen zu lassen. Wir wenden uns entschieden gegen Aussagen, die die Sorgfalt der Impfstoffentwicklung leichtfertig in Frage stellen“, sagt dazu unser Landessprecher Bernhard Stengele. „Gleichzeitig fordern wir weiterhin eine engere Einbindung des Parlaments in Bezug auf die Impfverordnung. Gerade die Festlegung einer Reihenfolge, welcher Teil der Gesellschaft an welcher Stelle einen priorisierten Zugang zum Impfstoff haben sollte, benötigt einen breiten Konsens. Und dafür benötigt es entsprechende breite Debatten im Parlament.“

Der Grüne Impfaufruf: Ein Weg aus der Corona-Krise, in solidarischer Verantwortung für die ganze Gesellschaft

Das solidarische Miteinander der Menschen hat unsere Gesellschaft durch die Corona-Krise getragen und ist noch immer der Schlüssel zur Pandemiebekämpfung. Den hohen Stellenwert der Solidarität haben wir Bündnisgrünen immer betont und deshalb werben wir bei allen Bürger*innen dafür, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Mit jeder Impfung schützen Sie sich selbst und andere. Jede*r Geimpfte trägt zur kollektiven Immunität („Herdenimmunität”) bei und schützt diejenigen, die nicht geimpft werden können, wie zum Beispiel Menschen mit Immundefekten, vor Corona-Infektionen und Erkrankungen. Impfungen behindern effektiv die Ausbreitung des Virus und sind Teil eines gemeinschaftlichen Weges aus der Pandemie.

Das Prinzip der Freiwilligkeit wird auch bei der Impfung gegen das Coronavirus gelten. Wir wissen, dass die Impfstoffe nicht für alle schnell verfügbar sein werden. So wie das Impfen zur Eindämmung der Pandemie beitragen wird, so wird eine nach persönlichen Erkrankungsrisiken, wissenschaftlichen und ethischen Überlegungen strukturierte Impfstrategie zum schnellstmöglichen effektiven Schutz für alle beitragen. Bitte bleiben Sie auch beim Impfen geduldig und solidarisch. Aber wir bitten Sie: Informieren Sie sich und lassen Sie sich wenn Sie an der Reihe sind impfen. Jede geimpfte Person trägt zur Eindämmung des Virus und damit zu einem schnelleren Ende der Pandemie und ihrer Einschränkungen für uns alle bei.

Es ist nur allzu verständlich, Fragen zu den Impfstoffen, zu Wirkungen und Nebenwirkungen zu haben. Auf diese Fragen finden Sie Antworten bei fachkundigen Ärzt*innen und auf seriösen offiziellen Informationsportalen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und der Ständigen Impfkommission. YouTube-Videos, Blogs und Messenger-Gruppen sind keine verlässlichen Informationsquellen, besonders nicht, wenn es um Ihre Gesundheit geht.

Der wissenschaftliche Fortschritt in der Medizin und die Weiterentwicklung von Impfungen haben geholfen, eine Epoche mit grauenvollen Krankheiten wie den Pocken zu überwinden und Infektionen wie Kinderlähmung oder Diphtherie weitreichend einzudämmen. Auch Rückschläge wie die Nebenwirkungen der “Schluckimpfung” gegen Polio haben dazu geführt, dass die Zulassungsverfahren für Impfstoffe weiterentwickelt wurden und die Verträglichkeit der Impfstoffe heute höher denn je ist. Das kommt uns nun bei der Coronaimpfung zugute.

COVID-19 ist eine lebensbedrohliche Krankheit mit oftmals gravierenden Langzeitfolgen. Wir Bündnisgrüne wenden uns entschieden gegen alle Versuche, die Bedrohlichkeit des Virus herunterzuspielen oder eine „natürliche Durchseuchung“ der Bevölkerung zu propagieren. Eine solch zynische Strategie mit unkalkulierbarer Lebensgefahr für viele Menschen ist keine Alternative für unsere aufgeklärte und zivilisierte Gesellschaft.

Wir Bündnisgrüne fordern gleichzeitig alle öffentlichen Stellen auf, engagiert, vielfältig und mit größtmöglicher Transparenz über die anstehende Impfkampagne zu informieren. Nur so kann das Vertrauen der Bürger*innen auf diesem Weg aus der Pandemie aufrecht erhalten werden.


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