Fakten über Postfaktisches

Traditionell lud der Regionalverband Wartburgkreis-Eisenach gemeinsam mit dem grünen Landesverband zum bereits 12. Mal zum Politischen Aschermittwoch. In diesem Jahr stand er unter dem Motto „Fakten über Postfaktisches“. Für bissige Beiträge im KUNSTPavillon in Eisenach sorgten die grüne Spitzenkandidatin zur Bundestagswahl Katrin Göring-Eckardt, Andreas Hundertmark als Sprecher des grünen Regionalverbands Wartburgkreis-Eisenach sowie die grüne Landtagsabgeordnete Madeleine Henfling.

Rund 100 Parteifreunde und Gäste waren der Einladung in diesem Jahr gefolgt, die die bissigen politischen Reden neugierig erwarteten. Dank des großen Einsatzes und toller Kostümideen war gute Unterhaltung vorprogrammiert. Willkommen geheißen wurde man im postfaktischen Lagezentrum von Agenten mit schwarzen Hüten und dunklen Sonnenbrillen. Auch Aluhüte – selbst gebastelt aus Alufolie – durften nicht fehlen.

Die erste Rede des Abends hielt Andreas Hundertmark. Er thematisierte unter anderem die Entwicklung der Wartburgregion zur zukünftigen „Weltstadt des Busverkehrs“.

Madeleine Henfling hatte für die Gäste einen postfaktischen Länderbericht vorbereitet. In ihren „linksgrünversifften Nachrichten“ sprach sie über die Zustände in verschiedenen Orten. Themen wie die AfD und Schulz-Umfragewerte wollte auch Madeleine nicht unkommentiert lassen. So sagte sie beispielsweise zu Wiebke Muhsals Burka-Auftritt, es handelte sich dabei wohl um „eine riesige Verwechslung, viel Lärm um nichts. Wie die AfD richtig stellte, wolle Wiebke eigentlich die weiße Robe mit spitzem Hut tragen“.

Als letzte Rednerin schloss Katrin Göring-Eckardt den Abend ab. In ihrem politischen Rundumschlag im Vorfeld der Bundestagswahl machte sie deutlich, dass die Zeit für Veränderungen gekommen ist. So kommentierte sie die lange Amtszeit Merkels mit den Worten: 12 Jahre Merkel. Um sich mal vorzustellen, wie lange das her ist: Als sie 2005 anfing, war „Schnappi, das kleine Krokodil“ der Hit des Jahres und Videothekar war noch ein Beruf mit Zukunft. Darüber hinaus thematisierte sie auch die Flüchtlingspolitik der CSU: Obergrenzen können durchaus sinnvoll sein, z.B. für Schadstoffmengen. Oder Obergrenzen für Seehofer-Obergrenzen-Forderungen.

Für die musikalische Untermalung des Abends sorgten die Stregdaer Musikanten. Bei vegetarischer und veganer Suppe, einer guten Getränkeauswahl und einer sehr ausgelassenen Stimmung konnten anregende Gespräche geführt werden.