Intelligentes Verkehrskonzept für Thüringen gefordert

Der Thüringer Landesverband von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordert ein integriertes und intelligentes Verkehrskonzept für den Freistaat. Im Zuge der aktuellen Diskussionen über die Neufassung des Bundesverkehrswegeplans setzen die Grünen dabei nicht nur auf den Neu- oder Ausbau von Straßen, sondern wollen die Vernetzung des Landes vor allem über die Schienenwege ausbauen.

Derzeit bereiten Thüringer Grünen in Koordination mit einer breiten Zahl von Kommunen, Initiativen und politischen Akteuren eine Stellungnahme zum Bundesverkehrswegeplan vor. Zentraler Punkt: die Elektrifizierung der Strecke Weimar-Jena-Gera-Gößnitz in den so genannten „Vordringlichen Bedarf“ aufzunehmen. Nur so hat sie Chancen, in den nächsten Jahren mit Hilfe des Bundes realisiert zu werden. Und diese Elektrifizierung ist aus Sicht der Grünen Dreh- und Angelpunkt für die Stärkung des Schienenpersonennah- und -fernverkehrs im Freistaat: Im Nahverkehr kann damit das im rot-rot-grünen Koalitionsvertrag festgeschriebene Regio-S-Bahn-System rund um den ICE-Knoten Erfurt aufgebaut werden. Entlang der Städtekette von Eisenach über Erfurt nach Gera sowie in Ästen nach Arnstadt und Apolda wird so der neu geschaffene ICE-Knoten mit komfortablen und hoch verfügbaren Zugangeboten erreichbar. Außerdem stärkt dies die wichtigsten Pendlerstrecken Thüringens und lockt noch mehr gestresste Autofahrer auf die Schiene. Andere Regionen Deutschlands haben vorgemacht, wie attraktiv eine Regio-S-Bahn sein kann. Darüber hinaus bereitet die Elektrifizierung zwischen Weimar und Gößnitz den Boden für ein weiteres Fernverkehrsangebot in Thüringen. Die Bahn sieht in ihrem jüngsten Fernverkehrskonzept eine IC-Linie auf der klassischen Mitte-Deutschland-Verbindung von Chemnitz über Kassel ins Ruhrgebiet vor – vorausgesetzt, sie ist vollständig elektrifiziert. Diese IC-Linie könnte den zukünftig vom Fernverkehr abgehängten Städten und Regionen in Ostthüringen den so wichtigen Fernverkehrsanschluss erhalten.