Kinderrechte ernst nehmen: Kinder nicht zu Verlierern der Krise machen

Anlässlich des Internationalen Kindertages am 1. Juni erklärt Ann-Sophie Bohm-Eisenbrandt, Landessprecherin von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Thüringen:

„Kinder sind unsere Zukunft. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, alles zu tun, um Kinder zu schützen und ihnen ein freies und sicheres Aufwachsen zu ermöglichen. Leider werden die Bedarfe und Wünsche von Kindern viel zu häufig übersehen – auch in der aktuellen Debatte um Einschränkungen durch Corona. Kinder haben Rechte – wie das Recht auf Teilhabe, auf freie Entfaltung, Bildung oder den Umgang mit Gleichaltrigen. Wir müssen daher im Sinne der Kinder schnellstmöglich Kindergärten und Schulen für alle wieder öffnen. Kinder dürfen nicht die Verlierer der Corona-Krise werden. Denn durch die Krise ist auch ein Anstieg der Kinderarmut zu befürchten“, so Bohm-Eisenbrandt.

„In Thüringen sind aktuell mehr als 14 Prozent aller Kinder von Armut bedroht, da sie in Haushalten leben, die Leistungen zur Sicherung des Existenzminimums erhalten. In einigen Thüringer Städten ist sogar jedes dritte Kind betroffen. Kinderarmut wird oft übersehen und meist unterschätzt. Armut bedeutet für Kinder neben manchen Entbehrungen vor allem Stigmatisierung und stark eingeschränkte Möglichkeiten zur Teilhabe. Von einer angstfreien und unbeschwerten Kindheit ist das weit entfernt. Wer als Kind arm ist, hat häufig sein ganzes Leben lang mit den Folgen der Armut zu kämpfen. Die Bekämpfung der Kinderarmut muss daher eine hohe politische und gesellschaftliche Priorität haben!“

„Wir Bündnisgrüne setzen uns daher unter anderem für eine stärkere Unterstützung von Familien und besonders Alleinerziehenden, einen Ausbau des präventiven Kinder- und Jugendschutzes sowie auf Bundesebene für eine Kindergrundsicherung ein. Das muss sich auch in unserer Verfassung widerspiegeln: Kinderrechte ins Grundgesetz. Das Ziel muss eine Politik auf Kinderaugenhöhe sein: Belange von Kindern müssen in allen Bereichen mitgedacht und Kinder an allen sie betreffenden Entscheidungen angemessen beteiligt werden“, so Bohm-Eisenbrandt abschließend.