Liebe verdient Respekt

Nachdem das Verbot, homosexuelle Paare zu segnen, in Rom veröffentlicht wurde, hat sich auch innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland Widerstand dagegen geregt. Regenbogenflaggen wurden an Kirchen gehisst, 2600 Priester haben sich öffentlich dazu bekannt, weiterhin homosexuelle Paare zu segnen. Auch die katholische Jugend des Bistums Erfurt hat klar Stellung bezogen. 

„Wir Christinnen und Christen bei den Grünen kommen aus verschiedenen Konfessionen und positionieren uns ganz klar auf der Seite derer, die sich für die Segnung aller Beziehungen zweier erwachsener Menschen aussprechen“, so Miriam Husemann, Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft Christ*innen in Thüringen. 

Dazu ergänzt der Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft, Max Reschke: „Segen sehen wir als Geschenk – und es steht uns kein Urteil zu, wer gesegnet werden darf und wer nicht. Wir erkennen an, dass die ‚Ehe für alle‘ sowohl in der katholischen, als auch in der evangelischen Kirche noch einen langen Weg vor sich hat. Der Segen stellt jedoch den kleinsten gemeinsamen Nenner dar, allen Menschen Gottes Begleitung für ihre Wege zu wünschen. Dies einem liebenden Mensch oder Paar abzusprechen, widerspricht unserer christlichen Sicht.“ 

Dieser Zuspruch für alle gleichberechtigten und liebevollen Beziehungen nimmt dem Sakrament der Ehe aus Sicht der grünen Christ*innen nichts weg. Die Sorge einer möglichen Verwechslungsgefahr, die Bischof Neymeyr am Donnerstag vergangener Woche äußerte, teilen wir grünen Gläubigen ausdrücklich nicht. 

Für die Christ*innen bei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Thüringen steht fest, dass der Segen nicht vereinnahmt werden darf und erwachsene Paare, gleich welcher Orientierung, gar davon ausgeschlossen werden dürfen.