Öko ist tierisch gut

Am 4. Oktober war Welttierschutztag – für uns Anlass, uns mit dem Thema Landwirtschaft und Tierwohl zu befassen. Unsere Landessprecher*innen Stephanie Erben und Rainer Wernicke machen deshalb – wie unsere Landtagsabgeordneten auch – mehrere Besuche bei landwirtschaftlichen und Gartenbau-Betrieben, die ökologisch wirtschaften. Dort wollen sie sich erklären lassen, was gut läuft und wo die Politik noch Stellschrauben verändern sollte.

Ein Termin führte Rainer zum Bio-Geflügelhof Heiko Müller in Tanna im Saale-Orla-Kreis, der ganz auf die artgerechte Geflügelhaltung setzt. Er erhielt interessante Einblicke in eine Produktionsweise, die sowohl mit dem Tierwohl vereinbar ist als auch wirtschaftlich rentabel sein muss. In der Hähnchenmast von Heiko Müller werden auch männliche Küken aufgezogen. Mit dem Projekt „Bruderhahn“ werden so Küken vor dem Schreddern bewahrt. Die Nachfrage an Bio-Produkten wächst. Wichtig ist aber, dass die Verbraucher*innen bereit sind, faire Preise für hochwertige Lebensmittel zu bezahlen. Nur so können auch ökologisch ausgerichtete Betriebe überleben und expandieren. Und nur so können weitere Verbesserungen oder gar Umstellungen auf Bio in der konventionellen Landwirtschaft erreicht werden.

Eine ungewöhnliche Safari des Naturerlebnishofs Hausen erlebte Stephanie im Rahmen der Tierwohl-Woche. Im Zentrum der Tour auf dem Traktoranhänger standen die 21 Wasserbüffel, die die Biobauern im Ilmkreis zusammen mit Schweinen, Rindern und Ziegen aufziehen. Das Futter für ihre Tiere bauen sie selbst an, ihre Produkte vertreiben sie über thüringische Bioläden und den eigenen Hofladen. Neben Informationen zu Aufzucht und Lebensweise ihrer Büffel gab es viel Wissenswertes zu biologischem Anbau von Futterpflanzen, zu Fruchtfolge und Bodenqualität. Beim anschließenden gemeinsamen Abendbrot mit den Safariteilnehmern entspann sich eine rege Diskussion über die Pachtvergabe an bäuerliche Landwirtschaftsbetriebe, faire Schlachtbedingungen für Ökolandwirte und deren Vermarktungschancen.