PHOTONIK trifft GRÜN

Wirtschaftsdialog der LAG Wirtschaft und Finanzen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen mit dem Branchenverband OptoNet e.V. in Jena.

Die aktuellen Herausforderungen für die Thüringer Photonik-Branche sind vielfältig. Nach Corona-Einbruch, Kurzarbeit und Lieferengpässen sind viele Unternehmen und Forschungseinrichtungen noch weit vom „Normalbetrieb“ entfernt. Dennoch laufen vielerorts Produktion, Vertrieb und Export auf gutem Niveau und die Führungskräfte schauen optimistisch in den Herbst.

In einem offenen Dialog mit der Landesarbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Finanzen (LAG WiFi) von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen sollte in einem Treffen über die aktuelle Situation der Thüringer Industrie gesprochen werden, Best-Practices zum Thema Nachhaltigkeit aus den Unternehmen vorgestellt und Erwartungen an eine grüne Wirtschaftspolitik diskutiert werden.

Dazu fand am 07. Oktober 2020 in den Räumen der Firma JAT – Jenaer Antriebstechnik GmbH in Jena der erste grüne Wirtschaftsdialog mit Firmenvertretern aus der optischen Industrie in Thüringen statt, der von der LAG WiFi gemeinsam mit dem Branchenverband OptoNet e.V. vorbereitet und organisiert wurde.

Zur Einstimmung ermöglichte die Firma JAT einen kurzen Firmenrundgang durch die Fertigungsanlagen, der interessante Einblicke in die Produktionsabläufe gab. Anschließend startete der erste Thüringer Grüne Wirtschaftsdialog. Herr Stephan Strom, Prokurist und Leiter Vertrieb & Marketing begrüßte die Teilnehmer*innen und stellte das Unternehmen JAT als Gastgeber des Grünen Wirtschaftsdialogs in einem Kurzporträt vor. Kathrin Fleischer, Manager*in Investor Relations & Sustainability bei der Jenoptik AG, erläuterte anschließend das Nachhaltigkeitsmanagement der Jenoptik AG in einer 30-minütigen Präsentation.

Daran schloss sich eine lebhafte und offene Diskussion zu aktuellen Herausforderungen in der Thüringer Photonik-Branche in Bezug auf nachhaltiges Wirtschaften und Erwartungen an die grüne Wirtschaftspolitik 2021 an, die von Thomas Bauer, Geschäftsführer vom Branchenverband OptoNet e.V. moderiert wurde. Die Themenpalette war reichlich gefüllt und ging von konkreten Jenaer Anliegen (Fernwärme-Anschlusszwang) über die Frage, wie ein Unternehmen bei den Herausforderungen der Zukunft unterstützt werden kann bis zu der Frage der Weichenstellung für die Zukunft unter den derzeitigen Herausforderungen (Ressourceneffizienz, Klimaschutzmaßnahmen, Energieversorgung, lokale Infrastrukturen).

Als LAG konnten wir feststellen, dass die teilnehmenden Firmenvertreter aus der optischen Industrie konkrete Erwartungen aber auch Kompetenz-Zuschreibungen an bündnisgrüne Politik zum Beispiel in Sachen nachhaltiges Wirtschaften haben. Klar wurde aber auch: Viele Unternehmen sind auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit – und sehen die Notwendig- und Sinnhaftigkeit nicht nur aus persönlichen, sondern gerade auch aus wirtschaftlichen Gründen. Nachhaltigkeit und eine Gemeinwohlorientierung wird mehr und mehr zu einem Wettbewerbsfaktor auch in der optischen Industrie. Darüber hinaus sehen die Berichtsstandards für börsennotierte Unternehmen nach den CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz bereits die Aufnahme von nichtfinanziellen Unternehmenspolitiken (Umwelt, Arbeitnehmer, Soziales, Achtung der Menschenrechte und Bekämpfung von Korruption und Bestechung) verpflichtend vor. Der Austausch war offen und konstruktiv und alle waren sich einig, dass der grüne Dialog fortgeführt werden soll.

Nach diesem gelungenen Einstieg wollen wir nicht nur mit dem OptoNet e. V. weiter im Gespräch bleiben, sondern unseren Grünen Wirtschaftsdialog ausdehnen und auch mit anderen Unternehmensverbänden und -vertreter*innen aus anderen Thüringer Branchen wie zum Beispiel der Automotive- oder Kunststoff-Industrie unbedingt fortsetzen.