Vom Todesstreifen zur Lebenslinie

Wanderung mit Katrin Göring-Eckardt am Grünen Band.

Die deutsche Teilung war ein Drama für die Menschen – und unbeabsichtigt ein Segen für die Natur. Denn im Schatten des Stacheldrahts fanden über 5000 seltene Tier- und Pflanzenarten einen Rückzugsraum. Aus dem einstigen Todesstreifen ist so das Grüne Band geworden, das auch in Thüringen Natur und Geschichte von nationaler Bedeutung miteinander verbindet.

Zusammen mit unserer Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt und Mitgliedern von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Eichsfeld, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Werra-Meißner-Kreis und Karin Kowol vom BUND Thüringen erwanderten wir uns am 9. September 2017 einen kleinen Teil des Grünen Bandes. Los ging es am Grenzmuseum Schifflersgrund, wo wir die ehemaligen Grenzanlagen besichtigten und über Fluchtgeschichten sprachen. Danach wanderten wir zum Hof Sickenberg, der von Kristina Bauer betrieben wird. Der Hof ist 200 Jahre alt, ein denkmalgeschützter, traditioneller Vierseithof auf den Höhenzügen des Werratals. Kristina Bauer betreibt neben der Bio-Landwirtschaft auf dem Hof auch ein Café. Dort kehrten wir ein und stärkten bei Kaffee und selbst gebackenem Kuchen.

Die kleine Wanderung hat Lust auf weitere Erkundungstouren am Grünen Band gemacht. Entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze sind einzigartige und vielfältige Lebensräume entstanden, die eine Artenvielfalt ermöglichen, die anderswo in unserer Kulturlandschaft längst verschwunden sind. Mit seinen 763 km Länge hat es den größten Anteil am längsten Biotopverbunds Deutschlands. Das Grüne Band ist ein einzigartiges ökologisches Denkmal der deutschen Teilung und Wiedervereinigung. Es muss als Mahnmal und Lebensraum erhalten bleiben, damit Erinnerung und Natur geschützt werden. Wo früher die Grenze Menschen trennte, verbindet heute das gemeinsame Engagement für unsere Natur. Dass aus einem Element der Teilung der Nation ein Symbol des Verbindes entstand, prädestiniert das Grüne Band zusätzlich als Nationales Naturmonument.