Jom haScho’a 3. April 202130. Juni 2021 An Jom haScho’a wird den Opfern der Schoa sowie den jüdischen Widerstandskämpfer*innen gedacht. Zur Eröffnungszeremonie am Vorabend des Jom haScho’a werden üblicherweise sechs Fackeln entzündet, die symbolisch für die sechs Millionen jüdischen Opfer des Holocaust stehen. Der Morgen beginnt mit Gedenkveranstaltungen in Yad Vashem. Im gesamten Land heulen um 10 Uhr für zwei Minuten die Sirenen. Der öffentliche Nahverkehr und normalerweise auch alle anderen Fahrzeuge halten an, die meisten Passanten bleiben schweigend stehen. Zu Füßen der sechs Fackeln in Yad Vashem werden Kränze von Vertretern verschiedener Institutionen und Gruppen Überlebender niedergelegt. Während Jom haScho’a sind sehr viele öffentliche Einrichtungen in Israel geschlossen, im Fernsehen und Radio laufen keine Unterhaltungssendungen, sondern Trauermusik oder Dokumentationen zum Holocaust. Alle Fahnen wehen auf halbmast. Bei Gedenkveranstaltungen wird das Gebet El male rachamim vorgetragen. Tausende, meist jugendliche Juden, führen an Jom haScho’a einen Gedenkmarsch vom KZ Auschwitz zum KZ Auschwitz-Birkenau durch, der mittlerweile als Marsch der Lebenden, in Bezug auf die Todesmärsche von KZ-Häftlingen, bezeichnet wird. Am Vorabend des Jom haScho’a möchten wir mit Marina Weisband und unserer Fraktionsvorsitzenden im Deutschen Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, über jüdisches Leben in Deutschland heute sprechen. Über Normalitäten und Besonderheiten, über Verantwortung und Verständnis, über latenten Antisemitismus und offenen Hass. Der Digitale Feierabend beginnt wie immer um 19 Uhr und wird von unserem Landessprecher Bernhard Stengele moderiert. Künstlerisch begleitet wird der Abend von der in München lebenden jüdischen Schauspielerin und Drehbuchautorin Lia Perez sowie dem in Jaffa/Tel Aviv lebenden Schauspieler und Regisseur Kfir Livnee Amram, die – live aus ihren Heimatstädten zugeschaltet – das Gebet El male rachamin auf Deutsch und Hebräisch rezitieren werden.