Bohm-Eisenbrandt fordert Umdenken in der Familienpolitik

Kinderarmut muss entschieden bekämpft werden!

Anlässlich der neu veröffentlichten Studie der Bertelsmann Stiftung zu Kinderarmut in Deutschland erklärt Ann-Sophie Bohm-Eisenbrandt, Landessprecherin von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Thüringen:

„Mindestens 12,7 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Thüringen sind laut der Bertelsmann Studie von Armut bedroht. Zwar ist erfreulich, dass die Zahl in den letzten Jahren zurückgegangen ist. Doch noch immer wachsen mehr als 41.000 Kinder und Jugendliche in Thüringen in Armut auf. Besonders erschreckend ist der hohe Anteil an von Armut bedrohten Ein-Eltern-Familien. Alleinerziehende standen und stehen nicht nur wegen der Corona-Pandemie, sondern auch sonst vor gewaltigen Herausforderungen, mit denen sie allein gelassen werden. Hier muss politisch dringend nachgebessert werden. Ein unhaltbarer Zustand!“

„Wir müssen als Politik alles daransetzen, Kinderarmut zu minimieren sowie Familien und Kindern möglichst schnell aus der Armutsfalle zu helfen. Wir GRÜNE setzen uns für eine Kindergrundsicherung ein, die allen Kindern zugutekommt und Eltern und Familien entlastet. Darüber hinaus braucht es auch einen weiteren Ausbau der Kindergartenplätze, die kostenfreie Bereitstellung von analogen und digitalen Lernmitteln, umfangreichere kostenfreie Angebote für Kinder aus Familien mit SGB-II-Bezug und niedrigem Einkommen sowie eine Stärkung des präventiven Kinder- und Jugendschutzes“, zeichnet die grüne Landessprecherin den Weg vor.

Kinderarmut ist ein immenses gesellschaftliches Problem. Kein Kind hat es verdient, in Armut aufzuwachsen. Denn mit den materiellen Entbehrungen gehen viele alltägliche Einschränkungen einher – für Dinge wie einen Computer mit Internetzugang, die Teilnahme an Klassenfahrten, Kinobesuche oder auch elementare Ausstattung wie Winterkleidung oder eine Wohnung mit ausreichend Zimmern fehlt häufig das Geld. Die Kinder sind dadurch in ihren gesellschaftlichen Teilhabemöglichkeiten stark eingeschränkt und oft auch Stigmatisierungen ausgesetzt. „Mit Kindern zu leben, ist in Deutschland leider noch immer ein entscheidender Faktor für Armutsrisiko: Je mehr Kinder eine Familie hat, desto größer ist ihr Risiko, in die Armut abzurutschen. Es braucht daher endlich ein Umdenken in der Familienpolitik und eine konsequente Unterstützung von Familien und besonders Alleinerziehenden!“, fordert Bohm-Eisenbrandt abschließend.

Hintergrund:

Laut der am 22.07.2020 erschienen Studie der Bertelsmann Stiftung ist die Kinderarmut in Thüringen innerhalb der letzten fünf Jahre von 16,3 auf 12,7 Prozent gesunken, gemessen an der Zahl an Kindern in Familien mit Hartz-IV-Bezug. 51,2 Prozent der von Armut bedrohten Kindern wachsen laut der Studie der Bertelsmann Stiftung in Ein-Eltern-Haushalten mit Hartz-IV-Bezug auf.

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