Schattenfamilien in der Pandemie: Wie weiter?

Rückblick auf den Digitalen Feierabend vom 9. Februar 2022: „Schattenfamilien in der Pandemie: Wie weiter?“

Menschen mit Vorerkrankungen und Familien mit Kindern sind von den Auswirkungen der Pandemie so stark betroffen wie kaum andere. Gerade Schulen und Kindergärten, als Ort an dem viele Menschen beinahe täglich aufeinander treffen, stehen besonders im Fokus. Denn Infektionen zu verhindern ist hier besonders schwierig.

Während viele, darunter auch wir Bündnisgrünen, für die möglichst lange Beibehaltung des Präsenzunterrichts kämpften, gab es auch andere Stimmen. Denn gerade sogenannte Schattenfamilien haben große Sorge davor, ihr Kind während der Pandemie in die Schule zu schicken.

Schattenfamilien – also Familien, bei denen ein oder mehrere Angehörige aufgrund von Vorerkrankungen durch das Coronavirus besonders gefährdet sind – stellen mit 6,5 Mio. Angehörigen in Deutschland beinahe 10 % der deutschen Bevölkerung dar. Die Dunkelziffer wird höher geschätzt. Dennoch bekommen sie viel zu selten die Chance, sich öffentlich zu ihrer Situation zu äußern.

Und die sind teilweise dramatisch. Viele der Schattenfamilien versuchen seit mehr als zwei Jahren sich weitgehend zu isolieren. Leider klappt dies nur für diejenigen, die auch die Mittel dazu haben: Beinahe alle Familien sind sich einig darin, dass sie in ihrer Situation weder gehört werden noch Unterstützung bekommen. Neben der psychischen Belastung, sich sozial zu isolieren und zugleich eine ständige Angst um das Leben der Angehörigen zu haben, vermissen Schattenfamilien Unterstützung im Bereich Bildung und bei der Finanzierung des Alltags.

Daher ist unsere Landessprecherin Ann-Sophie Bohm bei unserem digitalen Feierabend am 9. Februar 2022 mit Katrin Göring-Eckardt, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, Nina Stahr, Leiterin der AG Bildung und Mitglied im Familienausschuss des Deutschen Bundestags, Susanne Mierau, Autorin und Kleinkindpädagogin und mit vielen Interessierten dazu ins Gespräch gekommen: Wie erleben Familien mit Kindern diese Zeit? Welche Unterstützung brauchen Schattenfamilien? Und was können wir aus der Pandemie lernen?