Zur Wahl des neuen Bundesvorstands: Ann-Sophie im Gespräch mit Ricarda, Heiko und Emily 13. Januar 202224. April 2023 Rückblick vom digitalen Feierabend am 19. Januar 2023: „Zur Wahl des neuen Bundesvorstands: Ann-Sophie im Gespräch mit Ricarda, Heiko und Emily“ Nach Wahlkampf und Regierungsbildung und während die ersten Herausforderungen in der Außenpolitik und in der Energiefrage unsere Aufmerksamkeit beanspruchen, kommt Ende Januar diesen Jahres die Bundesdelegiertenkonferenz (BDK) zusammen. Sie wählt unter anderem einen neuen grünen Bundesvorstand. Annalena als Außenministerin und Robert als Minister für Wirtschaft & Klima und Vizekanzler geben satzungsgemäß ihren Vorsitz ab. Als neue Doppelspitze bewerben sich Ricarda Lang und Omid Nouripour. In der Nachfolge von Michael Kellner bewirbt sich die langjährige organisatorische Geschäftsführerin Emily Büning um das Amt der Politischen Geschäftsführerin. Und auch eine bekannte Stimme aus Thüringen kandidiert für einen Sitz im Bundesvorstand: der Jenenser Heiko Knopf bewirbt sich als stellvertretender Bundesvorsitzender. Unsere Landessprecherin Ann-Sophie Bohm stellte beim digitalen Feierabend am 19. Januar 2023 drei der Kandidat*innen – Ricarda, Emily und Heiko vor und alle Interessierten hatten die Möglichkeit Fragen zur Kandidatur zu stellen. Ricarda hat sich für den Parteivorsitz einiges vorgenommen: Sie möchte den Menschen spürbar deutlich machen, dass es ihnen mit den Grünen in der Regierung besser gehen wird. Dabei gehört es für sie zur obersten Aufgabe, sozial gerechte Konzepte für den Klimaschutz zu gestalten. Es müsse klar sein, dass man nicht am letzten Wahlkampfprogramm festhalten könne, sondern mit dem Wandel der Zeit auch weitere Themen intensiver behandeln muss. Eine professionelle Vorstandsarbeit hat bei diesem Ziel aus Ricardas Sicht einen hohen Stellenwert. Die Kernaufgabe des BuVo liege für sie darin, einen „Scharnier zwischen Kabinett und Gesellschaft“ zu bilden, indem sie die Regierungsarbeit nach Parteipositionen bewerte und kommuniziere. Ihr Plan dabei sei es, mit den grünen Minister*innen ein Team mit klar aufgeteilten Rollen zu bilden. Um gleichzeitig eine Mitmachpartei bleiben zu können, möchte sie die Parteistrukturen an die Größe der stark wachsenden Partei anpassen. Ricarda sieht ihre Aufgabe aber auch darin, den Wahlkampf zu evaluieren. Dazu sei die Kommunikation mit den Mitgliedern wichtig, da diese am Wahlkampfstand den Wahlkampf gestaltet und hautnah erlebt haben. Besonders behandeln will sie dabei die strukturschwachen Regionen im ländlichen Raum sowie in den neuen Bundesländern. Mit Daseinsvorsorge und verbesserter Infrastruktur möchte Ricarda den Lebensstandard in diesen Regionen erhöhen und für die Grüne Partei einen besseren Ruf erarbeiten. Es müssen Lösungen gefunden werden die Menschen vor Ort inhaltlich anzusprechen. Das Gleiche gelte für Nicht-Akademiker*innen: Mit einem offenen Ohr für alle Schichten der Zivilgesellschaft und einem stärkeren Fokus auf soziale Gerechtigkeit wolle man sich zukunftsfähig gestalten. Auch für Emily Büning ist mitgliedernaher Austausch ein hohes Gut. Sie hat die Arbeit im Bundesvorstand bereits die vergangenen neun Jahre als organisatorische Geschäftsführerin beobachtet und möchte nun von ihren Erfahrungen Gebrauch machen. Zuerst müsse man dafür sorgen, dass die Rollenverteilung auf Bundesebene in der neuen Regierungssituation festgelegt sei. Sie möchte dafür sorgen, dass die Partei nicht die Regierungspositionen mit den grünen Positionen verwechsele. Und sie möchte sich als Geschäftsführerin dafür einsetzen, dass die Mitglieder auf Diskussionsforen die grünen Positionen mitgestalten können. Zudem setzt sie auch auf die Kommunikation untereinander: Kreis- und Landesverbände sollen sich gegenseitig inhaltlich wie logistisch mehr unterstützen können. Besondere Unterstützung erfordert aus ihrer Sicht der Kampf gegen Rechts, bei dem für sie innerparteiliche Solidarität geboten sein muss, wo immer sie gebraucht wird. Heiko verfolge in seiner angestrebten Rolle ein klares Ziel: Den Klimaschutz breit zu kommunizieren. Als Ingenieur am Fraunhofer Institut sei er im ständigen Kontakt mit Wirtschaft und Forschung und wisse, wie er diesen mit grünen Themen begegnen muss. Als Gewerkschafts-Mitglied möchte er auch den gewerkschaftlichen Bezug noch mehr in den Bundesvorstand einbringen. Schließlich könne die Klimakrise nur gemeinsam bewältigt werden: Heiko möchte sich als klimapolitischer Sprecher des Bundesvorstandes dafür einsetzen, dass dies gelinge. Doch auch die soziale Teilhabe liege Heiko am Herzen. Er möchte vom Bundesvorstand eine starke Stimme für Bildung sein: Unabhängig von der Region brauche es überall gute Schulen. Er habe als Kommunalo im Jenaer Stadtrat Fehlentscheidungen und Ungerechtigkeiten hautnah erlebt und möchte diese Erfahrung in seine Arbeit einfließen lassen. Als starke Stimme der neuen Bundesländer möchte er sich außerdem für die strukturschwachen Regionen des ländlichen Raums im Osten einsetzen, um auch dort wohnen wieder attraktiver zu machen. Mobilität und Digitalisierung sind für ihn wichtige Themen und zusammen mit den grünen Ressorts möchte er dafür sorgen, Land- und Forstwirtschaft ökologisch wertvoller zu gestalten. Ihm sei wichtig, diese Pläne in enger Absprache mit der Basis auszuführen, indem diese über effiziente Entscheidungswege an grünen Themen mitreden können. Alle Kandidat*innen waren sich einig, dass mit den Mitgliedern eine angemessene Begegnung auf Augenhöhe stattfinden muss: Eine Wertschätzung des ehrenamtlichen Engagements für grüne Themen müsse durch mehr Gestaltungmöglichkeiten geliefert werden. Emily ist sich sicher: Durch diese enge Zusammenarbeit werde man Vorurteile überwinden und grüne Themen stärken können.