Sinnhaftigkeit von Tierversuchen stets hinterfragen – Alternativen fördern

Anlässlich des Internationalen Tags zur Abschaffung der Tierversuche am 24. April erklärt Ann-Sophie Bohm, Landessprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen:

„In Thüringen sind im Jahr 2020 laut Bundesinstitut für Risikobewertung 39.107 Tiere für Tierversuche oder andere wissenschaftliche Zwecke getötet worden. Die Reduzierung des Tierverbrauchs um rund 4.500 Tieren im Vergleich zum Vorjahr ist zu begrüßen. Doch Grund zur Freude gibt es erst, wenn der Rückgang der Tierversuche nachhaltig und dauerhaft ist, und nicht nur auf den bundesweiten Trend zurückzuführen ist.“

„Ein Großteil der Tierversuche in Thüringen wird für Grundlagenforschung vor allem an Mäusen, aber auch Fischen und Nutztieren durchgeführt. Es ist zu begrüßen, dass keine Primaten und wenig größere Säugetiere genutzt werden. Und doch dürfen wir in den Bemühungen nicht nachlassen, den Tierverbrauch weiter zu senken. Denn auch kleine Tiere können Schmerzen und Leid empfinden. Gerade in der Grundlagenforschung muss immer wieder hinterfragt werden, ob der Erkenntnisgewinn so groß ist, dass es ethisch vertretbar ist, Tiere dafür leiden zu lassen und zu töten. Am Tiermodell erworbene Kenntnisse lassen sich schließlich nicht zuverlässig auf den Menschen übertragen. Die Zahl der Tierversuche muss daher durch Ersetzen, Verringern und Verbessern der Versuche, dem sogenannten 3R-Prinzip, dauerhaft reduziert werden. Wir setzen uns daher für die Förderung von Alternativen ein, aber auch die Möglichkeit eines tierversuchsfreien Studiums“, so die Landessprecherin abschließend.