Mehr Bemühungen für regionale Ernährungswirtschaft nötig | GRÜNE: Stärkung des Ökolandbau gelingt nur über mehr Bio in Kantinen

Die Vorstellung des „Positionspapier zur Weiterentwicklung des ökologischen Landbaus in Thüringen“ durch das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft kommentiert Landessprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen Ann-Sophie Bohm wie folgt:

„Die Zielsetzung, den Bio-Anteil in der Thüringer Landwirtschaft zu erhöhen, ist richtig und gut. Thüringen hängt hier immer noch hinterher. Ökolandbau ist besser für den Boden, für die Umwelt und für die Qualität der Lebensmittel. Doch diese Steigerung wird nicht gelingen, wenn nicht endlich auch ein größerer Fokus auf die regionalen Wertschöpfungsketten gelegt wird. Denn Bio-Landwirt*innen haben in Thüringen immer wieder mit Absatzproblemen zu kämpfen. Dabei muss die öffentliche Hand Vorbild sein und durch die Verwendung von regionalen Bio-Lebensmitteln den heimischen Bio-Landwirt*innen Planungssicherheit geben. Der Anteil von regionalen Lebensmitteln in Kantinen, Schulküchen und Co. ist gering, von Bio-Lebensmitteln ganz zu schweigen. Auch die Vorverarbeitungskapazitäten für regionale Lebensmittel sind in Thüringen kaum vorhanden. Diese sind aber eine wichtige Voraussetzung, um regionale Lebensmittel in Kantinen anbieten zu können, auch in Bio-Qualität. Hier sind andere Länder bereits weiter, und es braucht dringend mehr Engagement seitens des Landwirtschaftsministeriums, um den Anteil von regionalen Bio-Lebensmitteln in der Außerhausverpflegung zu erhöhen. Es fehlen bislang konkrete Maßnahmen, um dieses Ziel zu erreichen. Gerade in den landeseigenen Kantinen beispielsweise ist die Einführung von regionalem Bio sehr schnell möglich.“

„Die Nahrungsmittelwirtschaft ist eine wichtige Branche für Thüringen. Die regionale Verarbeitung von vor Ort angebauten Lebensmitteln lässt den Wohlstand in Thüringen und versorgt unsere Bürger*innen auf kurzen Wegen mit hochwertigen Nahrungsmitteln. Ich wünsche mir vom Landwirtschaftsministerium mehr Engagement, um diese Branche im Land zu stärken und auszubauen. Auch mit Blick auf die Stärkung des Ökolandbau ist die Ansiedlung von verarbeitenden Unternehmen ein wichtiger Punkt,“ so Bohm abschließend.